Weder Applaus, noch Pfiffe: es herrschte eher Stille nach dem Schlusspfiff des Spiels zwischen Rot-Weiss Essen und VfB Stuttgart II. Das 2:2-Remis war für RWE zu wenig, aber der Auftritt war gut.
So honorierten die Fans dann auch bei der abschließenden Ehrenrunde er Spieler die Performance der RWE-Profis. Sie wurden - trotz Abstiegsplatzes - mit Applaus in die Weihnachtsferien und ins neue Jahr verabschiedet.
Die Stimmung, die nicht ins völlig Negative gekippt ist, bemerkte auch Uwe Koschinat, der seit zwei Spielen Cheftrainer der Rot-Weissen ist.
"Ich habe das Gefühl, dass die Versöhnung mit dem Publikum, was bei solch großen Vereinen sehr wichtig ist, relativ schnell vonstatten geht. Die Menschen haben eine Truppe auf dem Platz gesehen, die um jeden Zentimeter fightet, aber auch eine klare Idee auf den Rasen bringt. In dieser Kombination kann unser begeisterungsfähige Publikum echt den Unterschied machen. Aber das muss noch deutlicher stattfinden. Und hier müssen wir aufgrund der Hinrunde die ersten Schritte machen. Ich finde, dass das gegen Stuttgart ein guter Schritt war."
Was mir aber viel wichtiger ist, dass die Jungs diese etwas veränderte Art, sehr direkt und schnell nach vorne zu agieren, sehr gut annehmen. Wir hatten viele Aktionen, in denen wir überfallartig und mit viel Geschwindigkeit hinter die letzte Linie des VfB gekommen sind. Das war sehr positiv zu sehen und das hat mir gezeigt, dass das auch in der Qualität funktioniert.
Uwe Koschinat
Und einmal mehr sahen die RWE-Fans, dass die rot-weisse Mannschaft Fußball spielen kann - und das trotz neun Ausfällen. Das bemerkte natürlich auch der Trainer.
Angesprochen auf den Kader meinte Koschinat: "Zumindest ist es so, dass der Kader nicht schlecht ist, wenn wir die Aufgaben sehr, sehr klar halten und die Jungs auch in den Aufgaben aufgehen. Wir dürfen aber nicht außer Acht lassen und das ist mir nicht verborgen geblieben: Der VfB Stuttgart II hatte auch einige wichtige Spieler zu ersetzen. Ich habe großen Respekt vor der Nachwuchsarbeit des VfB. Es haben einfach zwei Mannschaften aufeinandergetroffen, die wichtige Spieler zu ersetzen hatten und wichtige Lösungen finden mussten."
Dass solche Leistungen mit solch einem dezimierten Kader nicht immer zu erwarten sind, weiß auch der erfahrene 53-jährige Fußballleherer.
Koschinat: "Natürlich müssen wir die Leistung ein Stück weit relativieren. Die selbe Leistung mit dieser Truppe gegen Top-Mannschaften auf den Platz zu bringen, wäre sicherlich nicht so leicht. Was mir aber viel wichtiger ist, dass die Jungs diese etwas veränderte Art, sehr direkt und schnell nach vorne zu agieren, sehr gut annehmen. Wir hatten viele Aktionen, in denen wir überfallartig und mit viel Geschwindigkeit hinter die letzte Linie des VfB gekommen sind. Das war sehr positiv zu sehen und das hat mir gezeigt, dass das auch in der Qualität funktioniert. Mit Torben Müsel oder Ahmet Arslan kommt noch viel Qualität hinzu, die solche Spiele dann auch entscheiden können."